Teures Wohnen erschüttert den Zukunftsglauben
https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/das-teure-wohnen-erschuettert-den-zukunftsglauben-135387631
B
Neue Wohnbaustudie
Vor kurzem wurde eine Wohnbaustudie vorgestellt, die unsere bisherigen Recherchen genau bestätigt: Es zeigt sich ein besonders hoher Anteil an Anlegerwohnungen und, dass in den letzten Jahren mehr Wohnungen gebaut wurden, als Menschen neu nach Graz zugezogen sind, dass die Wohnungen immer kleiner werden und immer weniger Grünraum zur Verfügung steht. Es ist sehr begrüßenswert, dass diese Fakten nun belegt am Tisch liegen und Berücksichtigung bei einer Neuauflage der Raumordnungspläne finden werden!
Unsere Arbeitspapiere
17
11.500 Wohnungen in der Pipeline!
Hier unsere aktuelle Übersicht über jene Bauprojekte, die in Vorbereitung, in Planung oder in Bau sind. Das Ergebnis ist nach wie vor erschreckend und sicher nicht vollständig; man kann davon ausgehen, dass noch weitere 17.000 Wohneinheiten in den nächsten 2- 3 Jahren gebaut werden!
..und wo früher an die 220 Einfamilienhäuser, Villen oder eingeschossige Vorstadthäuser gestanden sind oder Gärten, Innenhöfe und Grünflächen waren, sind zurzeit mehr als 5.000 Wohnungen in Bau oder Planung! Also statt 220 Wohneinheiten nun mehr als 5.000 Wohneinheiten! Das nennt sich wundersame Vermehrung….
Eine aktuelle Übersicht über die Bevölkerungszahlen und den rasanten Zuwachs neu errichteter Wohnungen in Graz:
Die Zahlen der Zuwanderung und die der fertiggestellten Wohnungen in Graz klaffen immer weiter auseinander. Mit Stichtag 1.1.2023 gibt es um etwa 2.700 Personen mehr, die in Graz ganz oder vorübergehend wohnen. Der Zuwachs an Wohnraum beträgt aber für denselben Zeitraum 4.000 Wohnungen! Mit den Wohnungen in der Pipeline hat Graz noch immer einen auf Grundlage der Statistiken geschätzten Überhang von 30 – 40.000 Wohnungen!
Unsere Vorschläge für Gesetzesänderungen im Bau- und Raumordnungsgesetz:
Die Steiermark ist unter allen Bundesländern der absolute Spitzenreiter, was den Flächenverbrauch betrifft. Aber anstatt der dringendsten Herausforderung unserer Zeit – dem Klimawandel – mit einer kompletten Neufassung und Neustrukturierung des Regelwerks für die räumliche Entwicklung und des Bauens in der Steiermark zu begegnen, hat man wie bei einem Fleckerlteppich an den fünfzig Jahre alten Gesetzen der Raumordnung und des Bauens weitergebastelt. Es braucht jedoch jetzt einen Paradigmenwechsel und einen legistischen Neustart, um den Flächenfraß zu stoppen, dem Klimawandel in vollem Umfang Rechnung zu tragen und den Zugang zu leistbarem Wohnraum, zu Grund und Boden fair zu verteilen.
Mehr als 10 Jahre – SOKO Altstadt – www.grazerbe.at
Die Grazer Baugeschichte – zu oft eine Geschichte der Zerstörung alter Häuser…..
Nachdem bereits viele Grazer Baujuwele Opfer der Spitzhacke wurden, startete vor mehr als 10 Jahren das Projekt Grazerbe . Ziel war es, eine wichtige Lücke in der Dokumentation von Gebäuden zu füllen, da es bis dahin in der zweitgrößten Stadt Österreichs keine laufende Online-Dokumentation und Beschreibung der Bausubstanz gab. Neben der Bestandsaufnahme von erhaltenswerten Gebäuden sollte auch die Stadt Graz bei der vom Gemeinderat beschlossenen Erstellung eines „Schutz-Katasters“ unterstützt werden. www.grazerbe.at ist im Stil von Wikipedia, jeder kann sich als Benutzer anmelden und über das Eingabeformular Adressen eintragen und Fotos hochladen. Mittels eines Stadtplans können Veränderungen in der Stadt sichtbar gemacht und kommentiert werden. Dank zahlreicher freiwilliger Beteiligung konnten Geschichten der Gebäude gesammelt, aber auch die Entwicklung der Stadt sichtbar gemacht werden. Gerade bei Gebäuden, die nicht unter Schutz stehen, geschieht die Veränderung ganzer Viertel oft unbemerkt.
Es lohnt sich also, einen Blick darauf zu werfen!